Unsere Literatur beschreibt, wie der Zweite Schritt uns hilft, die Leere zu füllen, die entsteht, wenn wir im Ersten Schritt unsere Machtlosigkeit zugeben. Wenn wir unserer Krankheit gegenüber machtlos sind, was können wir dann tun? Für viele von uns reicht es schon aus, zu sehen, dass es andere Süchtige wie uns gibt, die das Verlangen Drogen zu konsumieren verloren haben, um die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass auch uns etwas helfen könnte – auch wenn wir nicht wissen, was dieses „Etwas” sein könnte.

Hilfe von einer Kraft, die größer ist als wir selbst, anzunehmen, hat einen Haken: Wir müssen aufhören, alles alleine schaffen zu wollen. Machtlosigkeit gegenüber unserer Sucht bedeutet, dass wir aufhören müssen, sie zu regulieren und zu kontrollieren. So viele von uns teilen darüber, wie wir versucht haben, weniger zu nehmen, wie wir Drogen vor uns selbst versteckten, wie wir versuchten, nur bestimmte Drogen oder nur an bestimmten Tagen Drogen zu nehmen und tausend weitere schlaue und listige Versuche, die Sucht auszutricksen. Wer mit solchen Tricks Erfolg hat, ist vermutlich kein NA-Mitglied… oder noch nicht?

Das ist das Wesen der Sucht. Wenn wir versuchen, schlauer oder stärker zu sein als unsere Krankheit, werden wir scheitern. Vielleicht nicht sofort, aber irgendwann kommt wieder der Punkt der Unbewältigbarkeit unseres Lebens. Wir fragen uns, was aus unseren tollen Plänen geworden ist. Anstatt noch mehr Kontrolle über uns selbst auszuüben, damit auch ja alles wie geplant läuft, lassen wir die Illusion von Kontrolle los und öffnen uns für eine Kraft, die woanders herkommt. Wenn wir mit anderen Süchtigen in Genesung teilen, steht uns ein unbegrenzter Schatz an Erfahrung, Kraft und Hoffnung zur Verfügung.